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Autorenbild Karin Fellner

Alltagsroutinen. Was nicht passt, wird passend gemacht.


In einem Alltag voller Termine, Beschleunigung und To-do-Listen, kann eine Alltagsroutine ein guter Anker- oder Ausganspunkt sein, um achtsam und in Verbindung mit sich selbst zu bleiben. Manche Menschen integrieren fixe wiederkehrende Routinen und Rituale in ihren Alltag und schaffen so Raum für Achtsamkeit und Fokus. Ein echter Energiebringer also.




Ich selbst tue mir aber oft schwer, neue Fixpunkte in meine Tage einzubauen und dann auch konsequent dabei zu bleiben. Obwohl ich weiß, was mir Kraft bringt. Mit einer Yoga-Routine in den Tag zu starten und mir fokussiert Zeit für meine Wochen- und Tagesplanung zu nehmen etwa. Und abends komme ich besser zur Ruhe, wenn ich mir meine Gedanken von der Seele schreibe. Dabei kann ich in mich gehen und den Tag los lassen.

All das hat sich für mich bewährt und dennoch - wenn der Druck von Außen steigt und es stressig wird - gehen mir diese Routinen leicht verloren.

Was bleibt ist das schlechte Gewissen: denn ich weiß ja eigentlich was mir gut tut. Plötzlich scheint aber einfach die Zeit oder Energie dafür zu fehlen.


Schauen wir mal etwas genauer hin. Zuerst geht es um die Frage, was ich mir von einer täglichen Routine erwarte. Warum möchte ich diese eine Sache in meinen Alltag integrieren? Was erwarte ich mir davon?

Meine Antwort: Eines meiner wichtigen Bedürfnisse ist Klarheit. Ich bin dann gut in meiner Mitte, wenn ich Klarheit darüber habe wie es mir geht, was ich jetzt gerade leisten kann (und möchte) und wo mein Fokus liegt. Dann bin ich auch klar in meiner Kommunikation und Haltung. Allein wenn ich darüber schreibe entspannt sich etwas in mir. Schön!

Natürlich haben wir alle unterschiedliche Bedürfnisse, die in unsere individuellen Wertsysteme eingebettet sind. Und deshalb ist es so wichtig sich die große Warum-Frage zu stellen. Hat man für sich beantwortet welchen Zweck die Routine erfüllen soll - dann wird es um einiges leichter diese auch tatsächlich in das eigene Leben zu integrieren. Und das auch über einen längeren Zeitraum hinaus.

Gut. Das Warum hätten wir. Was ist also meine Erwartung an meine Alltagsroutine? Ganz klar - sie soll mir Energie bringen. Mich in Verbindung mit mir selbst bringen und mir Raum geben um inne zu halten, bevor es losgeht und der Trubel des Alltags laut wird.

Allerdings kann jede zusätzliche Tätigkeit - auch wenn es sich oberflächlich um eine Kleinigkeit handeln mag, auch zu einer Belastung werden. Deshalb ist es so wichtig auf die individuelle Passung zu achten. Meditation ist gerade en vogue? Wenn du dafür aber erst Energie aufwenden musst, solltest du es vielleicht erst dann in dein Leben holen, wenn du die Kraft dafür hast. Als tägliches Ritual ist es aber (noch) nicht geeignet.


Meine zu groß geplante Routine kostet mich Energie. Es ist zu viel und schnell kann eine gute Intention zu einem weiteren To Do werden, mich belasten, oder im blödesten Fall zu einem weiteren Punkt auf der Liste nicht erledigter Vorhaben werden. Völlig kontraproduktiv also.

Ich habe in einer pragmatischen Minute entschieden, meine Erwartungen zu überdenken und passend zu machen, was gerade einfach nicht zu passen schien.

Die Antwort auf meine Problemstellung war Reduktion. Ich habe eine kurze Morgenroutine für mich entwickelt, die auch noch Platz in meinem Alltag hat, wenn der Wecker um 6:00 läutet, die Kinder eine Runde Extraliebe vor dem Kindergarten brauchen und im Job oder Privat die Termine und Fristen drängen.


Mein Ritual besteht aus Atmen und schreiben. Dabei entscheide ich flexibel ob es heute 5 oder 20 Minuten dauern darf. Es erfüllt mein Bedürfnis nach Klarheit mit mir selbst und fühlt sich gut und nicht wie ein zusätzlicher Arbeitsaufwand an

Man liest so viel darüber wie sinnvoll Achtsamkeitsroutinen sind. Es gibt unendlich viel Angebot an kleinen Tagebüchern, Reflexionslisten und Meditation-Apps. 

Du kannst jeden Tag damit beginnen achtsam 15 Atemzüge mitzuzählen oder 15 Liegestütze auf dem Bettvorleger machen. Die eiskalte Dusche, das Anfertigen einer To-Do-Liste für den aktuellen Tag bei einem Häferlkaffee, 30 Minuten joggen vor dem Abendessen oder jedes mal für einen kleinen Moment mit beiden Füßen die Verbindung zum Boden zu spüren, bevor man Socken anzieht.

All das können Rituale sein, die - wenn sie zu deinem Bedürfnis passen - gut funktionieren. Aber eben für jeden von uns anders. Wenn du Lust hast eine solche Routine in dein Leben zu integrieren, dann frag dich Warum du das möchtest. Was erwartest du dir davon ? Wieviel Zeit kannst du dafür realistisch aufwenden? Du kannst deine Routine an einen Zeitpunkt knüpfen. Oder du verbindest es mit einer bestimmten Tätigkeit.

Egal was sich dabei für dich richtig anfühlt, die wesentliche Frage ist: Welchen Zweck soll das erfüllen?

Denn so kommst du zu deiner maßgeschneiderten Lösung und erreichst echten Mehrwert, der deinen Tag für dich besser macht.

Eine achtsam angeleitete Yoga-Einheit, Meditation oder reflexives Schreiben sind für mich große Kraft-Tankstellen. Ich integriere sie ausführlich in meinen Alltag, wenn ich die Ressourcen dafür habe. Als tägliches Ritual und Ankerpunkt habe ich etwas anderes gebraucht. Angepasst an meine zeitlichen Möglichkeiten und mit Blick auf meine Zielsetzung.

Mach es so wie es für dich und deinen aktuellen Alltag gerade am besten passt. Schau immer wieder aktiv hin und frage dich ob dein Ritual seinen Zweck erfüllt oder ob es etwas zu adaptieren gibt. Denn keine Methode ist heilig. Oder wie „Wir sind Helden“ schon sangen: Hol den Vorschlaghammer! :)




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Um gut in den Prozess zu starten, habe ich ein Workbook erstellt. Mit Leitfragen & einem Routine-Tracker. Damit du alles hast was du brauchst um dein Vorhaben passend zu machen.


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Alles Liebe, Deine K.








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